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Alumni

think | posi | on

25.05.22 AB 16 UHR / GEBÄUDE L GALGENBERGSTRAßE 32, 93053 REGENSBURG

Design Thinking ist ein Ansatz, der zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen führen soll. Symposion ein eine Zusammenkunft von Wissenschaftlern, Fachleuten, bei der bestimmte fachbezogene Themen (in Vorträgen und Diskussionen) erörtert werden. Symposion ist ein Trinkgelage, bei dem das Gespräch im Vordergrund steht.

Mit Think | posi | on wollen wir ein Treffen schaffen für Alumni und Studierende unseres Studiengangs. Wir wollen das Netzwerk stärken, den Austausch fördern und mit allen eine gute Zeit haben. Uns alle verbindet das Interesse am Design und das Studium in Regensburg. Wir starten 2022 mit einer ersten Kick-off-Veranstaltung und hoffen, für die Zukunft einen guten Grundstein legen zu können.

Der 25.05.2022 soll ein entspannter Nachmittag und Abend für alle werden, an dem wir das neue Gebäude anschauen und die Tradition des Stammtisches weiterführen.

ALUMNI - REAL VOICES

2019

JONNA BREITENHUBER

„Um mich nach dem Abitur im kreativen Bereich zu orientieren, habe ich ein künstlerisches Vorstudium an der Werkbund-Werkstatt in Nürnberg absolviert. Dadurch sowie durch Gespräche mit meiner Familie, in der es einige Architekten und sogar einen weiteren Produktdesigner gibt, entschied ich mich für ein Designstudium. Letztendlich ist die Wahl auf den Bachelorstudiengang Industriedesign an der OTH Regensburg gefallen. An dem Studium hat mir besonders das familiäre Miteinander und der Gruppenzusammenhalt gefallen.

Die Entwurfsprojekte mochte ich am liebsten und ich fand es schön, dass sich jeder individuell und frei in seinem eigenen Stil entfalten konnte. Im Nachhinein sehe ich auch die Verknüpfung mit den technischen Fächern aus dem Maschinenbau als sehr sinnvoll an.

Mein Praxissemester absolvierte ich bei Markus Bischof in Nürnberg. Vor allem bei den Leuchten- und Lichtprojekten brachte er mir bei, gestalterisch auf kleine Details zu achten. Nach dem Bachelorabschluss war ich als Praktikantin im Studio Michael Geldmacher in München tätig. Hier konnte ich an Möbelentwürfen mitarbeiten und lernte dabei direkt an schnellen 1:1 Mock-Ups zu gestalten. Für das Wintersemester 2016 habe ich mich für verschiedene Masterstudiengänge beworben und mich schließlich für den Produktdesign-Master an der Universität der Künste in Berlin entschieden.

Seit meinem Masterstudium arbeite ich als Freelancer im Bereich Packaging, Grafik und Layout-Design. Diese Aufgaben fallen eigentlich in das klassische Berufsspektrum von KommunikationsdesignerInnen, jedoch sind v.a. beim Packaging Design die im Studium erworbenen 3D-Kenntnisse sehr von Vorteil.

Im April 2019 habe ich meinen Master abgeschlossen und bin nun in der Bewerbungsphase. Es sind definitiv mehr Jobs für Grafik- oder Userinterfacedesign ausgeschrieben; mein Ziel ist es aber, in den nächsten Jahren (zumindest auch) als Produktdesignerin zu arbeiten. Auch wenn es nicht leicht ist, einen Job im Bereich Industrie- bzw. Produktdesign zu bekommen, würde ich mich rückblickend jederzeit wieder für diesen Beruf entscheiden.“

„Zu meinem Glück haben meine Eltern meine Kreativität bereits im frühen Alter gefördert. Zusätzlich habe ich mich mehr und mehr für größere Zusammenhänge interessiert und war vermutlich deshalb auch sehr gut in Geografie. Außerdem habe ich eine soziale Ader und finde die menschliche Verhaltenspsychologie sehr spannend. Dennoch hat mich das nicht wirklich bewusst zum Bachelorstudium Industriedesign an der OTH Regensburg gebracht.

Rückblickend passt das Studium trotzdem sehr gut zu meinen Interessen. Das Studium war dann für mich in erster Linie ein Weg des Orientierens im großen Feld Design. Vieles hat man sich selbst erarbeitet und erst nach und nach verstanden, was der Begriff Industriedesign bedeutet. Hier würde ich mir klarere Aussagen und mehr Überblickswissen (Geschichte, Designprozess, Designfelder) wünschen. Zu meiner Studienzeit war die Ausbildung in den grundsätzlichen Fertigkeiten (Designprozess, CAD, Zeichnen, Adobe, …), ebenfalls aufgrund des noch jungen Studiengangs unausgereift. Der interdisziplinäre Ansatz mit Modulen aus dem Maschinenbau ist für mich aber besonders herauszuheben. Das kam bei Arbeitgebern immer gut an. Die Mittwochabend-Sessions, in denen man in einem knappen vorgegebenen Zeitrahmen kreative Aufgaben lösen musste, haben mir am meisten Spaß gemacht. Außerdem habe ich in der Zeit in Regensburg einige meiner engsten Freunde kennengelernt. Nach meinem Bachelorabschluss an der OTH Regensburg habe ich ein Jahr lang gearbeitet und ein Praktikum (Büromöbel, sechs Monate) absolviert.

Jetzt studiere ich Industrial Design an der Technischen Universität München. Nebenher arbeite ich als Werkstudent in einer Stiftung an ökologischen Projekten, hauptsächlich im Bereich Kommunikationsdesign. Zusätzlich bin ich freiberuflich als Industriedesigner für zwei Start-Ups in München tätig. Dabei liegt der Fokus auf klassischer Technologie- (Kryo- und Quantentechnologie sowie Medizintechnik für Herzoperationen) und Markengestaltung. Für diese Tätigkeiten auf bestimmte Module aus dem Studium in Regensburg zurückzugreifen ist schwierig. Dabei helfen aber viele verschiedene Fertigkeiten und Fähigkeiten, die man sich vor allem in Teamarbeiten und aus der Summe der begleitenden Module aneignen konnte.

Für mich gestalten Designer in meiner aktuellen Ausrichtung in erster Linie die Nutzung von Produkten und Services mit einem ganzheitlich nachhaltigen Anspruch. Sie arbeiten in interdisziplinären Teams, forschen im Nutzungskontext und begründen daraus die Gestaltung, die weit über Funktion und Formalästhetisches hinausgeht. Wichtig ist die Differenzierung von Ausrichtungen innerhalb von Designstudiengängen und die Abgrenzung unterschiedlicher Berufsfelder innerhalb des Designs. Neben dem gerade erläuterten Produkt- und Servicedesign mit Fokus auf Technologie- und Nutzungsgestaltung gibt es eine Vielzahl weiterer Ausrichtungen. Der Designbegriff wird von jedem anders gefasst und ist unscharf.

BENEDIKT BANDTLOW

FIONA GLÄSER

„Meinen Bachelor in Industriedesign habe ich im Sommersemester 2017 erfolgreich abgeschlossen. Ein halbes Jahr später habe ich begonnen, Lehramt an der Universität Regensburg zu studieren, mit Hauptfach Kunst bzw. Bildende Kunst und ästhetische Erziehung. Nach dem Abitur, im Alter von 18 Jahren, standen genau diese zwei Studiengänge für mich zur Auswahl. Damals habe ich mich, rückblickend genau richtig und in dieser Reihenfolge, für Industriedesign entschieden. Ich denke, ich könnte mein jetziges Studium für mich persönlich nicht so sehr nutzen, hätte ich nicht eine Art „gestalterische Wahrnehmung“ in iD erlernt und diverse Grundlagen geschaffen.

Mein Praxissemester habe ich in Erlangen bei Impuls-Design, einem Büro für Raum- und Ausstellungsgestaltung absolviert. Währenddessen habe ich realisiert, dass meine Ausbildung im kreativen Bereich mit Industriedesign nicht zu Ende sein kann (was nicht negativ gemeint ist).

Ab diesem Semester entwickelte sich bei mir der Wunsch, mehr persönlichen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, in meiner Gestaltung freier zu sein und weniger auf Vorgaben achten zu müssen. Diesen Wunsch realisiere ich nun durch mein Lehrramtsstudium seit dem April 2018. Zu den wichtigsten „Errungenschaften“ würde ich folgende Kompetenzen zählen: Das Lösen von Aufgaben ohne viele Vorgaben und Input. Das (größtenteils) selbstständige Erarbeiten von diversen Techniken. Das Erstellen von „wasserdichten“ Konzepten. Der Blick für Ästhetisches auch außerhalb gewohnter Kontexte. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich sehr wichtigen Themen.

Nach meinem Masterstudium würde ich in meiner Zukunft gerne junge Menschen auf ihrem Weg zu gestalterischen Ausbildungen begleiten. Dabei wäre es für mich wichtig, sowohl Designaspekte als auch künstlerische Aspekte zu vermitteln und ein breites Spektrum an möglichen Verfahren und Möglichkeiten vorzustellen. Den Studiengang Industriedesign in Regensburg zeichnet meiner Meinung nach aus, dass man oft sehr frei ist in seiner Herangehensweise an Themen und oft nur minimale Betreuung bekommt. Das mag während des Studiums oft frustrierend sein, doch rückblickend war dies das Essentielle, was ich während des Studiums gelernt habe: Mit Aufgaben umzugehen und diese selbstständig, erfolgreich und persönlich zu lösen.“

„Nach meinem Abschluss an der OTH habe ich freiberuflich in der Lichtplanung für Blochberger & Weiß, als Schauspieler für die Stadtmaus und als Gestalter für ein kleines Start-Up in Regensburg gearbeitet. Ein halbes Jahr später ging es dann direkt mit dem Master Industrial Design an der TU München weiter. Dort hatte ich mit meinen Kommilitonen die Möglichkeit, für zwei Technologie-Start-Ups zu gestalten und eine Ausstellung in der Pinakothek der Moderne zu entwerfen. Zur Zeit schreibe ich meine Masterthesis in Kooperation mit dem Klinikum rechts der Isar (TUM) und entwerfe regelmäßig für ein Technologie-Start-Up. Außerdem bin ich Wissenschaftliche Hilfskraft im Digital Design Lab an meiner Fakultät.

Ich bin über einen Umweg über Maschinenbau zu Industriedesign gekommen. Technische Produkte haben mich schon immer interessiert. Der Beruf des Industriedesigners ist nun aber leider nicht so sichtbar wie der des Architekten. Meine Familie hat mich immer unterstützt und ich hatte Freunde, die an mich geglaubt haben, als ich mein vorheriges Studium beendet habe um Industriedesign zu studieren.

Als Gestalter kann und will ich Beruf und Privatleben nicht trennen – besonders wenn die eigene Partnerin Architektur studiert. Während meines Studiums haben mich besonders die Gespräche mit ihr und meinenKommilitonen über unsere Entwürfe geholfen. Auch die Texte von Adolf Loos und die unvergesslichen Abende mit Kommilitonen in der Weitold 7 haben mich inspiriert. Vorlesungen wie Designgeschichte von Prof. Timpe und auch die Halle A-Vorträge haben meine Haltung als Gestalter geprägt. Mir ist bewusst geworden, welches Ausmaß Gestaltung hat und welche Verantwortung und welchen Einfluss wir damit als Gestalter in der Welt haben. Entwerfen und Konstruieren mit Prof. Matthew Burger und Prof. Emminger haben mir viel für den Beruf mitgegeben: weil man jedes Ding erst einmal auf den Kopf stellen und aus einem anderen Blickwinkel betrachten sollte, bevor man sich eine Meinung bildet. Deshalb würde ich auch heute noch einmal anfangen Industriedesign zu studieren.

Ich durfte einen der schönsten momentan existierenden Berufe erlernen. Das Studium bot die Möglichkeit, viele positive Erfahrungen zu sammeln: die hilfsbereiten Werkmeister, ausführliche Tischkritiken, der Zusammenhalt in der Fachschaft A und der persönliche Kontakt zu den Professoren und Mitarbeitern wären da beispielsweise zu nennen. Die Zusammenarbeit von Architektur und Industriedesignstudierenden in den ersten beiden Semestern und die Grundlagenlehre an der OTH hatte den Effekt, dass man ganzheitlicher denkt und fächerübergreifende Kooperationen als unerlässlich für gute Gestaltung sieht. Besonders bei meiner Bachelorarbeit „Dragonfly Bass“ habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, die Schubladen einzelner Berufsgattungen zu durchbrechen und die eigenen Scheuklappen abzulegen. Und sie ist ein Beispiel dafür, dass es Menschen braucht, die einen unterstützen, wenn man etwas verändern will.

Die Gestaltungsausbildung in Regensburg steht in einer Linie mit der HfG Ulm und anderer Schulen des (Neuen) Funktionalismus wie der TUM. Bewusstsein für die Geschichte und den Kontext von industrieller Produktgestaltung und eine Haltung, die man vielleicht mit „Ehrlicher Gestaltung“ beschreiben könnte, wurden mir während des Studiums an der OTH vermittelt. Dass man sich immer begründen musste, warum man eine Gestaltungsentscheidung getroffen hat und in der Ausbildung trainieren konnte, Kritik anzunehmen und sie gegenüber eigenen und anderen Entwürfe zu üben. Als Gestalter überbrücken wir die Lücke zwischen Technik und Mensch. Dies gelingt nur, indem man Dinge und Menschen verstehen lernt und begreift, dass wir nicht einzelne Produkte gestalten, sondern ineinander verwobene Systeme von Technologien und Lebensrealitäten. Unsere Aufgabe als Generalisten ist deshalb, zwischen verschiedenen Spezialisten zu vermitteln, zu übersetzen und als Anwalt der Nutzer schlechte Produkte zu verhindern und bessere Produkte zu schaffen. Deshalb halte ich auch nichts von Autorendesign. Der beste Designer der Welt ist jemand, der Gestaltung dafür einsetzt, unsere Welt gerechter, sozialer und nachhaltiger zu machen. Alle in der Gestaltung Tätigen können damit zu den besten Designern der Welt werden.“

MARIO WEISSER

ISRAEL LUIS LEPIZ

„Schon als Kind wusste ich, dass ich Gegenstände erfinden wollte. Schon damals habe ich mit Lego und Knete meine eigenen Spielzeuge gebaut. Später habe ich mich für CAD-Konstruktion interessiert und habe herausgefunden, dass ich Industriedesign studieren musste, um Ästhetik und Engineering zu verbinden. Ich bin der erste in der Familie, der in diese Richtung geht. Mein Papa ist Ingenieur und meine Mama hat als Lehrerin gearbeitet. Als Mexikaner hat mich die deutsche Qualität immer fasziniert und deshalb auch inspiriert. Das ID-Studium stellt auf alle Fälle eine gute Grundlage für meinen Job dar. Allerdings hat es mir auch sehr geholfen, dass ich in Mexiko bereits Mechatronik als ersten Studiengang studiert hatte, da die Fächer Design und Ingenieutwesen eine gute Kombination darstellen. Ich würde das Studium 100%ig noch einmal machen, wäre aber gerne schon früher nach Deutschland gekommen, um auch noch Zeit für einen Master zu haben.

Ich hatte die Möglichkeit, zwei Praktika zu absolvieren. Das erste konnte ich beim Sportwagenhersteller Forsche im Entwicklungszentrum Weißach machen. Dank meines Betreuers habe ich eine Leidenschaft und Liebe für Porsche entwickelt. Von ihm habe ich auch gelernt, bereits ab dem ersten Versuch präzise zu arbeiten und auch, bei schönem Wetter früher Feierabend zu machen und das Leben zu genießen. Mein zweites Praktikum war für mich sehr speziell, da ich in der Agentur von Thomas Ellerstorfer, der während des Studiums vom ersten Augenblick an ein Mentor für mich war, arbeiten durfte. Bei Duo-Design in Landau an der Isar habe ich sehr viel im Bereich Modellbau gelernt, wie z.B. CNC-Fräsmaschinen zu programmieren und wie man mit Spray richtig lackieren kann. Ganz besonders habe ich von Thomas die Liebe zum Detail gelernt und den Mut, sich selbständig zu machen.

Ich hatte das Glück, bereits zwei Monate nach meinem Abschluss eine Arbeitsstelle in der Autoindustrie zu finden, da ich mich schon immer für diesen Bereich interessiert habe. Mein Arbeitgeber ist KET – Karosserie Entwicklung Thumer GmbH im Norden von München. Wir entwickeln Prototypen und Konzepte, hauptsächlich für die BMW Group aber auch für andere Auftraggeber. Ich habe in den letzten anderhalb Jahren unterschiedliche Interior- und Exteriorkonzepte für BMW entwickelt und aktuell bauen wir eine Yacht aus Karbonfaser. Das ist ein sehr spannendes Projekt für mich, da es mein erster Kontakt mit der Yachtindustrie ist.

Ich kann nicht ein einzelnes Modul nennen, das mir das liebste gewesen wäre. Meine ganze Zeit, die ich an der Uni verbracht habe, habe ich genossen. Ich würde definitiv nochmal iD studieren, denn ich liebe, was ich mache. Besonders in Erinnerung geblieben sind CAD-Design, Modellbau und vor allem die Bachelorarbeit, da ich dort selbständig ein Produkt entwickeln konnte und mich selbst organisieren musste. Alle Projekte, die ich jetzt betreue, sind im Prinzip eine Bachelorarbeit- nur ohne den nervigen Text schreiben zu müssen … Eine schöne Erinnerung waren die Feierabendbierehen nach stundenlanger Arbeit in der Werkstatt mit meinen Freunden. Mein Beruf ist eine Mischung aus Industriedesign und Engineering. Der Designer ist Gestalter, Psychologe, Ingenieur, Visionär, Künstler, Story-Teller. Deshalb halte ich Dieter Rams für den besten Designer der Welt. Mein größter Wunsch wäre, eine eigene Firma zu gründen, die sich auf Prototypen und Konzeptbau spezialisiert.

Die kreative Freiheit, die der Studiengang iD an der OTH Regensburg bietet, ist groß: man kann sich entweder sehr technisch oder sehr künstlerisch spezialisieren. In dem kleinen und familiären Umfeld können gute Beziehungen zu den Professoren und Dozenten aufgebaut werden. Aber natürlich hat auch die Stadt Regensburg ihren Teil dazu beigetragen, dass ich mich während meines Studiums sehr wohlgefühlt habe. Die Lebensqualität, die Regensburg bietet, ist für Studenten unschlagbar.“

„Das Bachelor-Studium an der OTH gab mir die Freiheit, mich in den Bereichen weiter zu entwickeln, die mich persönlich interessierten. Denn die Aufgabenstellungen zu den Entwurfsprojekten waren so gestellt, dass sie in Richtung der individuellen Präferenzen des Studenten gelenkt werden konnten. In diesen Projekten wurde der Diskurs zwischen Lehrenden und Lernenden über den tatsächlichen Mehrwert und die eigentliche Daseinsberechtigung eines Entwurfs nicht gescheut. Zugleich bilden die von den Studenten meist unbeliebteren Pflichtmodule wie Technische Mechanik, Verfahrenstechnik oder Materialkunde ein Fundament, das dem zukünftigen Industriedesigner erlaubt, realistische und argumentierbare Produktentwürfe zu gestalten und im Dialog mit Ingenieuren zu bestehen.

Meine Lieblings-Module waren im allgemeinen die Enwurfsprojekte. Da steckt ab einem gewissen Zeitpunkt so viel Passion drin, dass man gerne daran arbeitet. Der ungezwungene Austausch mit anderen Studenten hat mich während des Studiums am meisten inspiriert. Zu den positiven Erinnerungen an mein Studium an der OTH zählen tatsächlich ziemlich viele, ich mochte den Zusammenhalt unter den Studenten in unserem Semester sehr. Ganz speziell kann ich hier die Bier-Zigaretten-Gespräche auf der Treppe vor dem östlichen Eingang erwähnen.

Das Studium war eine Grundlage für meinen Weg und ich würde es noch mal so machen, vielleicht nicht exakt genau so, aber sehr ähnlich. Ich wollte (und will immer noch) schöpferisch tätig sein und Dinge, Systeme, Prozesse neu denken und besser machen. Ich glaube, letztendlich war mein Bruder derjenige, der mich auf diesen Studiengang aufmerksam gemacht hat. Die Frage, ob jemand in einem kreativen Beruf arbeitet, hängt von der Definition von Kreativität ab. Kreativität ist nicht berufsabhängig. Ich kenne Krankenschwestern, Informatiker und Materialwissenschaftler, die sehr kreativ arbeiten. Ich kenne aber auch viele Designer, die genau das nicht tun.

Ich habe mein Praxissemester in München bei der Agentur „Brodbeck Design“, die ihren Schwerpunkt auf Möbeldesign gelegt hat, absolviert. Das war allgemein sehr lehrreich. Ich habe viel über designrelevante Themen, beispielsweise Semantik gelernt. Noch mehr konnte ich dort über die Beziehungen zwischen den verschiedenen Interessensvertretern innerhalb eines Produktentwicklungsprozesses erfahren (Nutzer, Kunde, Produzent, Designer).

Nach dem Bachelor-Studium in Regensburg bin ich nach München gezogen, um dort im Master -Studiengang Industrial Design an der Technischen Universität zu studieren. Während dieser Phase habe ich noch mal ein freiwilliges halbjähriges Praktikum im Innovation Lab derKronesAG (wieder in Regensburg) absolviert. Während der Bearbeitung meiner Abschlussarbeit in München zum Thema Mobilität der Zukunft bin ich mit der Forschungseinrichtung TUMCREATE in Singapur in Kontakt getreten. Nach der Fertigstellung meiner Master’s Thesis bin ich dann nach Singapur gezogen, um für dieses Forschungsunternehmen zu arbeiten.

Wir beschäftigen uns dort mit dem Thema der autonomen Mobilität speziell für den öffentlichen Verkehr. Mal schauen, wie es da so weitergeht. Wenn ich heute schon wüsste, wo ich in zehn Jahren sein werde, wär’s ja super langweilig. Die Berufsbilder des Designers sind oft sehr unterschiedlich. Allgemein würde ich behaupten, dass der Designer heute oftmals zwischen einer bestimmten Technologie und dem Nutzer steht und prinzipiell die Aufgabe hat, diese Technologie für den Nutzer anwendbar zu machen. Im Optimalfall ist es jedoch anders: Der Designer arbeitet an der Identifizierung der eigentlichen Nutzerbedürfnisse oder des tatsächlichen Problems, dann erst wird – wenn überhaupt nötig – eine Technologie entwickelt. Allgemein bedeutet das, dass der Designer auch die Aufgabe hat, Produkte oder eben Technologien zu verhindern

Welches Modul mir für meinenjetzigen Job am meisten gebracht hat, lässt sich rückblickend schwer sagen. Letzte Woche erst konnte ich Wissen aus einem eigentlich schon längst vergessenen und damals auch unbeachteten Modul anwenden. Ich würde auch heute noch einmal anfangen, ID zu studieren. Wahrscheinlich, weil ich der Meinung bin, dass die Herangehensweise und die Methodik eines Industriedesigners in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen wird.“

NIKLAS FORCHHAMMER

MILENA HUBER

„Im Laufe meines Lebens beschäftigte ich mich zunehmend mit der Frage, warum die Dinge so sind, wie sie sind. Mit welcher Motivation gestalten Menschen ihr Leben und ihre Umwelt, wie tun dies andere Lebewesen und wie fügt sich das zusammen? Die Aussicht, dies aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten zu können, motivierte mich u.a. dazu, Industriedesign an der OTH Regensburg zu studieren – wohlwissend, dass ich immer nur aus meiner individuellen Position heraus Antworten finden könnte. 

Während des Studiums in Regensburg wurde ich dabei be­stärkt, mich als Mensch und Gestalter zu positionieren, dabei stets kritisch zu bleiben und vor allem selbst zu denken. Daher sind für mich die grundlegenden Aufgaben eines Gestalters: Wahrnehmen, Abstrahieren, Reflektieren und gegebenenfalls Ändern oder Umsetzen – wenn eine mögliche Lösung denn als sinnvoller Versuch bewertet wird. Natürlich kann dies die Überarbeitung oder die Innovation eines Produktes bedeuten, aber eben auch eine Veränderung von Systemen oder Prozessen.

Nach dem Bachelor-Abschluss wechselte ich in die ansässige Industrie, um als Industriedesignerin weitere Erfahrungen in unserem Wirtschaftssystem zu sammeln. Wo ich mich dabei in zehn Jahren sehe? Ich habe maxi­mal eine Idee davon, was in drei Monaten sein könnte – vielleicht. Wir alle bewegen uns doch in einem un­glaublich komplexen Netzwerk, das sich ständig verän­dert. Wo ich also in zehn Jahren bin? Keine Ahnung – aber ich weiß, dass ich jetzt lebe. Und dass ich mit jeder Entscheidung eine mögliche Zukunft beeinflusse.“

„Nach dem Abschluss meines Studiums wurde ich direkt von meiner Praktikumsstelle bei Cube Bikes übernommen. Dort habe ich die Arbeit aus meiner Bachelorthesis fortgesetzt und meine ersten Projekte realisieren können. Nach zweieinhalb Jahren bei Cube hieß es für mich jedoch weiterziehen. Obwohl ich bei Cube einen perfekten Berufseinstieg genießen konnte, wollte ich langfristig gesehen mehr erreichen und habe mich dazu entschlossen mit einem Master in Mobility Design mein Wissen noch mehr zu vertiefen. Das Studium iD in Regensburg war für mich der Einstieg in die Welt des Designs.

Rückblickend war ich zufrieden mit dem Studium, wenn ich mir auch manchmal mehr Lehre von gestalterischem Handwerkszeug gewünscht hätte. Andererseits nimmt das Studium in Sachen Reflexion und Denkweisen sicherlich eine Sonderrolle unter den Fachhochschulen ein. Daher war das Studium eine sehr gute Grundlage für meinen Weg, der mir jedoch anfangs oft düster erschien und auf dem wir manchmal allein gelassen waren.

Für die Ausstellung stelle ich mein Bachelorprojekt „Envy“ zur Verfügung. Ich habe großes Interesse am Outdoor- und Sportbereich, und da ich selbst auch leidenschaftlich Fahrrad fahre, habe ich ein Mountainbike entwickelt. Da ich mein Projekt in Zusammenarbeit mit einer Firma erarbeitet habe, sollte dieses nach Abschluss auch für die Projektion umgesetzt werden. Bei dieser Umsetzung wurde ich häufig mit der Realität der Industrie konfrontiert und musste meine Ausarbeitung an vielen Stellen beschneiden. Bereits als Kind habe ich mich sehr für gestalterische Projekte interessiert. Obwohl ich in der Schule auch Kunst-Leistungskurse belegte, war mir ein rein künstlerischer Werdegang zu abstrakt. So bin ich dann sogar erst im Bereich Maschinenbau gelandet, bevor ich dann als Designer angefangen habe. Leider arbeitet keiner aus meinem familiären Umfeld in einem kreativen Beruf.

Mein Praxissemester habe ich bei Cube Bikes absolviert. Dort habe ich sehr sehr viel Handwerkszeug für Designer gelernt, sowohl CAD als auch zeichnerische Umsetzung. Natürlich spielte der Kontakt mit unter­schiedlichen Stakeholdern innerhalb des Unternehmens eine große Rolle, wofür ich sehr dankbar bin. Während des Studiums am meisten inspiriert haben mich die angestrengten Diskussionen bei einem Glas Bier mit meinem Kollegen Wendelin Regau darüber, ob das Design denn jetzt „gut“ sei. Die Bachelorthesis war mein Lieblingsmodul, da ich hier die Freiheit hatte, ein Projekt nach meinem Interessensgebiet auszuwählen. Wahrscheinlich würde ich heute noch einmal anfangen, iD erst zu nach studieren, einem aber Maschinenbaustudium. wahrscheinlich früher, Die also Zusammen­treffen im Cafe A und der gute Kaffee dort gehört zu meinen positiven Erinnerungen an mein Studium an der OTH. Ich habe bisher als Industriedesigner/Entwickler gearbeitet. Jetzt studiere ich jedoch im Master Mobility Design. In ferner Zukunft sehe ich mich als Besitzer eines eigenen Hostels, der außerdem beratend als Sustainable Designer arbeitet.

Für mich ist der Designer derjenige, der das Gewissen in der Wirtschaft aufrechterhalten soll. Mit kreativen Vorschlägen und Gedanken kann er zudem neue Inputs bringen. Auch zwischen den verschiedenen Interessen­vertretern eines Unternehmens verhandeln zu können, um zu einem für alle zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen, ist Teil seiner Aufgabe. In den letzten Jahren hat es sich jedoch eingeschlichen, dass der Designer nur noch Werkzeug von Firmen und Auftraggebern ist, um neue Produkte zu verkaufen. Reflexion ist dabei leider nicht mehr gewünscht. Innovation oder sogar Revolution sind explizit verboten. Der Designer hat eine unglaublich wichtige Rolle inne und sitzt an einer sehr starken Machtposition, die er jedoch meistens ungenutzt lässt. Gerne sähe ich einen InHouse-Designer, der seinem Chef sagt: Nein, das mache nicht, das ist unmoralisch. Selbst die Großzahl der freien Gestalter würde einem Auftrag nicht absagen, sobald die Kasse stimmt. Ich stelle mir den Designer in Zukunft als Mediator vor, der zwischen allen Vertragspartner ab­wägt und handeln kann, nicht nur für die mit der größten Geldbörse. Als jemand, für den Victor Papanek zu den besten Designern der Welt zählt, ist iD in Regensburg für mich vor allem in der Entwicklung der Reflexion Vorreiter. Dies mag vielleicht an Kunsthochschulen ähnlich fokussiert werden, ist im Rahmen einer Fachhochschule aber sicherlich seltener zu finden.

MICHAEL RIEDER

CHRISTIANE HILMER

„Eine bedeutende Station für meine persönliche gestalterische Entwicklung war das Auslands­studium an der Escola Massana in Barcelona. Es ermöglichte mir einen Einblick in die Bereiche Schmuckdesign, Illustration und Grafik und gab mir wertvolle neue Sichtweisen und Ansätze mit auf meinen Weg. In der Konfrontation mit offenen Fragestellungen und Themen lernt man im Studium das eigenständige Erarbeiten von Konzeptansätzen und lernt Vorgehensweisen, wie man an neue Aufgabenstellungen herangeht. Das Spannende daran ist das Unvorhersehbare und die vielfältigen Möglich­keiten, die aus neuen Ideen entstehen können. Industrie­design ist für mich nicht nur die Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen, sondern ein grundsätzliches Verstehen von Problemstellungen und eine Denkweise, die Kontexte neu denkt, Assoziationen verknüpft und gewisse Werte und Meinungen mit einfließen lässt.

Ein Designer kann mit Design Komplexität und Ungreifbares greifbar machen1 neue Perspektiven auf­zeigen und zugleich versuchen, Wertschätzung und Anerkennung zu vermitteln. Durch Gestaltung ist es möglich das Denken und Handeln von Personen zu verändern und Gewohnheiten zu überdenken. Ob man letztlich den Beruf des Industriedesigners ausübt oder in verwandten Berufsfeldern tätig ist, hängt ganz von den eigenen Überzeugungen ab.

Nach meinem Bachelor betreute ich als Ausstattungs­assistenz am Theater Regensburg die Schauspiel­produktion „Oslo“ und bekam so einen Einblick in das Bühnengeschehen und in die Theaterabläufe. Im Rahmen dieser Inszenierung wurde mir die kreative Arbeit am Theater und dessen Interpretationsspielraum stärker bewusst. Auch hier ist es wichtig, Details wahr­zunehmen und Gedanken oder Situationen auf einer Metaebene darstellen zu können. Ein guter Umgang mit Gestaltung und Konzeption ist Voraussetzung für ein gelingendes Zusammenspiel von zahlreichen Faktoren wie Kostüm, Bühnenbild und Charakteren. Das Studium ist nach meinem Empfinden in jedem Fall eine gute Grundlage, um für die Zukunft wichtige Kontexte behan­deln zu können und Veränderungen anzugehen. Wie man die gelernten Inhalte anwendet ist schließlich jedem selbst überlassen.“

„Als wir im vierten Semester ein Manifest über unser Verständnis von Design schreiben sollten, wurde mir klar, dass Design weit über die Gestaltung von Produkten hinausgeht. Designer*innen haben nicht nur eine Verantwortung gegenüber den Nutzer*innen, sondern auch gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft. Gestalten wir eine Waffe oder ein Wegwerfprodukt, ist es auch Teil unserer Gestaltung, wie diese Dinge benutzt werden und ihr Umfeld beeinflussen (keine Gestaltung ist manchmal die beste Gestaltung).

Papanek schrieb in seinem Buch „Design for the real world“, dass der zweitschlimmste Beruf der Welt der des* der Produktdesiger*in ist. Wir gestalten eine Unmenge an Produkten, die durch Werbung erweckte Bedürfnisse erfüllen, und sind damit verantwortlich für Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung.

Als mir dies bewusst wurde, entschied ich mich, eine ,,andere“ Designerin zu werden. Matthew, Rosan, Rochus, Georg und Daniela unterstützen mich dabei, dieses neue Feld zu erkunden und in Projekten umzusetzen. In meiner Bachelorarbeit beschäftigte ich mich beispielsweise mit der Frage, wie ein Ehrenamt 2.0 aussehen kann, das sich an die flexiblen Lebensumstände junger Menschen anpasst. Daraus entwickelte ich drei Konzepte, darunter die Plattform „Spontan Helfen“. Ich entwarf also am Ende meines Industriedesignstudiums nicht ein Produkt sondern ein soziales Artefakt, das den Lebensstil seiner Nutzer*innen beeinflussen kann ohne (an)fassbar zu sein. Mein jetziges Selbstverständnis als Designerin verdanke ich den Freiheiten und dem Mut, eigenen Wege einzuschlagen, die uns in Regensburg mit auf den Weg gegeben wurden.

Gerade studiere ich Trans­formation Design an der Kunst­hochschule in Braunschweig. Dort lerne ich soziale Prozesse zu gestalten und zu einer nachhaltigen Zukunft – sowohl im sozialen als auch ökolo­gischen Sinn – mit meinen Fähigkeiten als Designerin beizutragen. Mein Bachelor­studium in Regensburg hat mir dabei nicht nur wichtige Kompetenzen mitgegeben, sondern ein anderes Denken -einen anderen Blick auf die Welt. Ich habe gelernt, dass wir als Designer*innen nicht nur einzelne Produkte gestalten, sondern dass unser Potential viel größer ist – wir können die Gesellschaft mitgestalten. Dafür bin ich überaus dankbar! „

MIRIAM KREUZER

DAVID MESSERER

„Nach meinem Lehramtsstudium hat mich meine schon lange andauernden Leidenschaft, Dinge herzustellen, zum Industrie­design gebracht. Diesen Pespek­tivwechsel in meinem Leben habe ich bisher noch nicht bereuen müssen und so kann ich sagen, dass ich immer wieder Industrie­ design studieren würde.

Nach meinem Abschluss an der OTH habe ich eine Stelle bei DuoDesign in Landau an der Isar angenommen, hier hatte ich auch schon mein Praxissemester absolviert, und gestalte seither sowohl Elektrowerkzeug als auch Küchenutensilien. An dieser Stelle schätze ich, genau wie schon zu Studienzeiten, die Abwechslung, die der Beruf des Industriedesigners mit sich bringt. So sind nicht nur die Betätigungsfelder und Herausforderungen in der Gestaltung immer wieder spannend und abwechslungsreich, sondern auch der Alltag bewegt sich zwischen Recherchearbeit, Ideenfindung, Handzeichnungen, der Arbeit im CAD-System sowie dem Modellbau und kann somit sehr viel bieten.

Auch wenn die Aufträge im Alltag als Designer natürlich deutlich klarer formuliert sind, habe ich den Aspekt der offenen Aufgabenstellungen in meinem Studium an der OTH sehr geschätzt. Gutes Design hat meiner Meinung nach auch immer mit einem ehrlichen Interesse der Sache gegenüber zu tun, und so war es uns immer möglich, in einem weiteren Aufgabenfeld nach einem Weg zu suchen, welcher in jedem persönlich dieses Inter­esse geweckt hat. Auch fand ich es immer spannend zu sehen, womit sich meine Kommilitonen auseinandersetzen und sich so gegenseitig inspirieren und weiterbringen.“

„Zum Industriedesign bin ich im Anschluss an mein Abitur 2011/12 über die Akademie Regensburg gekommen. Aus meinem familiären Umfeld arbeitete niemand in einem kreativen Beruf. Das Studium hatte praktisch gesehen keine Bedeutung für meinen Berufs­ weg, lieferte keine technische Grundlage, außer vielleicht in der  gestalterischen Denke, was aber einfach an meiner Entscheidung lag, in eine andere Richtung weiterzugehen. Aber ohne das Studium wäre mein Weg sicher anders und nicht unbedingt besser oder schneller verlaufen. Mein Praxissemester habe ich bei at design in Fürth absolviert. Hauptsächlich habe ich dort den Designeralltag kennengelernt und festgestellt, dass Designer nicht diejenigen sind, die die Welt verändern, wie einem das im Studium manch­mal als Ideal beschrieben wird.

Nach dem Bachelor fing ich im Oktober 2016 an, als Junior Modeling Artist bei der Mackevision in Stuttgart zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt war mir bereits klar­geworden, dass meine Stärken und Interessen eher im Bereich der 3D-Visualisierung liegen. In dem kurzen Zeitraum von drei Monaten, wo ich bei der Mackevision beschäftigt war, hatte ich hauptsächlich damit zu tun, Autositze und Polsterungen für die fotorealistische Darstellung der Fahrzeuge zu modellieren.

Durch den Bekannten eines Bekannten gab sich dann aber die Möglichkeit zu einer interessanteren Tätigkeit beim UP Designstudio (damals noch ipdd) ebenfalls in Stuttgart, ein Produktdesignbüro mit einem kleinen 3D-Visualisierungsteam. Dort blieb ich zwei Jahre lang und war vom klassischen Produktdesign (u.a. auch Playmobil-Spielzeug) über fotorealistische Renderings, Messefilme bis hin zu 3D-Web-Produktkonfiguratoren und VR an einer Vielzahl unterschiedlichster Projekte beteiligt. Ende 2018 bekam ich dann ein Jobangebot von der Animationsfabrik Hamburg, bei der ich nun seit März 2019 arbeite. Die Animationsfabrik produziert animierte Werbe- und Kinofilme (in der Vergangenheit u.a. Der kleine Eisbär, Lauras Stern, Another Day of Life). Im Filmbereich wollte ich bereits als Kind schon arbeiten und bin nun über viele Umwege zufällig tat­sächlich dort angekommen!

Am nachhaltigsten hat mich während des Studiums glaube ich Designgeschichte inspiriert. Daraus schöpfe ich manchmal noch heute. Ob ich, könnte ich in der Zeit zurückreisen, alles nochmal genauso machen würde, ob ich noch einmal anfangen würde, iD zu studieren, bin ich mir nicht sicher. Heute arbeite ich nicht mehr als Produktdesigner. Für meine jetzige Tätigkeit benötigt man eher eine Ausbildung zum 3D-Generalisten. Es gibt verschiedene Hochschulen, die entsprechende Studien­gänge anbieten, aber die meisten meiner Freunde aus dem Bereich haben nie studiert und die, die es taten, meinen, sie hätten es auch ohne geschafft.“

LUKAS WALZER

CHRISTIAN WALTER

„Ich wollte immer Erfinder werden. Mein Vater sah mich eher als billige Arbeitskraft und war begeistert von meiner Idee, nach dem Abitur eine Schreinerlehre zu machen um mit ihm bis Ragnaröck Küchen zu bauen. Meine Mutter war der Meinung, dass ich mein Potential und meine Ideen noch ein bisschen besser nutzen könnte. Sie fand einen Zeitungsartikel über den Industrie­design Studiengang in Regensburg und klatschte ihn mir auf den Schreibtisch. Also habe ich mich beworben und bin nun der einzige in meinem familiären Umfeld, der kreativ arbeitet.

Das Studium hat mir in erster Linie gezeigt was Design alles sein kann. Für mich war Design immer etwas Exklusives, etwas Teures, etwas für die Leute mit ordentlich Kohle. Das Studium zeigte mir auf, dass es mehr ist und vor allem, was es für mich ist. Eine Möglichkeit der Kommunikation. Nichts transportiert eine Botschaft besser als Bilder. Im Studium lernte ich in erster Linie durch meine Kommilitonen und im Selbststudium, wie ich Ideen am besten darstellen kann, um sie Außenstehenden zu vermitteln, sie dafür zu begeistern und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Vision zu verstehen. Ja, ich würde es noch einmal so machen und ja, es war die Grundlage. Ich bin mit dem Handwerk aufgewachsen und liebe es Dinge zu bauen. Dasjenige Objekt aus dem Studium, mit dem ich mich am meisten identifiziere, ist meine Bachelorarbeit. „Troll“ kommuniziert das, was ich am Design so schätze. Eine Lösung für ein Problem, das sich in der Gegenwart noch nicht in seiner vollen Größe zeigt, aber in Zukunft von hoher Relevanz sein wird.

Ich habe bei der Datev mein Praxissemster absolviert. Dort habe ich gelernt, dass ich kein Fan von großen Firmen bin. Sie sind langsam und langweilig. Eventuell habe ich gelernt, mit Großkopferten umzugehen, aber so richtig weiter kam ich in Bezug auf mein Design oder Skill-Set nicht. Viel eher haben mich meine Kommilitonen bei einem Bierchen inspiriert. Meine Lieblingsmodule waren die Entwürfe in den späteren Semestern. Ein Problem in all seiner Würze zu bearbeiten und jeden Teilaspekt zu beachten hat mich am meisten gefordert und folglich unterhalten. Und Malen und Farbe bei Eva, beste Frau!

Direkt nach dem Bachelor habe ich begonnen, im Studio Duo Design zu arbeiten. Das Designbüro hat sich auf Elektrowerkzeug und Haushaltsgegenstände spezia­lisiert und bot mir ein breites Spektrum an spannenden Projekten. Nebenbei war ich schon während des Studiums freiberuflich als Illustrator tätig und führte mein eigenes Geschäft auch neben der Arbeit fort. Vor einem guten Jahr bot sich für mich durch den Gewinn einiger großer Kunden die Möglichkeit, den Fokus mehr auf mein eigenes Büro zu legen. Jetzt arbeite ich als Illustrator und Concept Artist.

Ich würde im allgemeinen nicht noch einmal studieren wollen. Ich hatte Glück und habe gleich ein Studium erwischt, das mir gezeigt hat was ich in Zukunft machen möchte. Für mich bringt das praktische Arbeiten mehr. Man setzt sich tagtäglich mit den Werkzeugen eines Designers auseinander ohne von mehr oder weniger interessanten Vorlesungen unterbrochen zu werden. So lerne ich persönlich effizienter. Meiner Meinung nach ist ein Studium ein Werkzeug zur Persönlichkeits­entwicklung. Ich habe viele Dinge gelernt, gute Leute kennengelernt und mit ihnen einige Flaschen geleert. Meine besten Erinnerungen sind die an die gemeinsame Zeit.“

„Eigentlich war mir schon seit meiner Jugend klar, dass ich irgendwas mit Gestaltung machen will. Mein Großvater und Onkel sind Schreiner, mein Vater hat ein Maschinenbaubüro, der Nachbar war Schmied, ein anderer Onkel ist Architekt usw. Genau diese Berufe fand ich schon immer spannend, weshalb ich mich nach dem Abitur für Architektur und Industriedesign an der OTH beworben habe. Für beide Fächer wurde ich dann zugelassen und habe mich nach langem hin und her doch für Industriedesign eingeschrieben. Im Nachhinein bin ich echt froh um diese Entscheidung.

Anfänglich war ich noch ein wenig von der freien und lockeren Art zu arbeiten überfordert. Nichts war mehr wie in der Schule, wo man alles vorgegeben hatte. Auf einmal musste man sich mit so vielen Dingen selbst auseinandersetzten. Aber genau das brauchte ich auch. Man hat gelernt Aufgaben und Probleme auf verschiedenste Weisen zu lösen und es war einem möglich, eigene Interessen zu verfolgen. Vor allem die persönliche Entwicklung stand im Vordergrund. Rückblickend hätte ich mir vielleicht noch etwas Zeit gelassen und nicht direkt nach dem Abitur angefangen zu studieren. Wahrscheinlich wäre eine handwerkliche Ausbildung nicht schlecht gewesen.

Besonders gefallen hat mir, wie verschieden unsere Professoren doch sind und wie sich das auf deren Lehre und die Semesterprojekte überträgt. Jeder hat bestimmte Qualitäten und vermittelt andere Werte. Genau von dieser Diversität kann man als Student profitieren.

Nach einem Auslandssemester an der Partnerhochschule Escola Massana in Barcelona, bin ich für das Praxissemester nach Berlin gegangen und habe dort 6 Monate für Läufer+ Keichel gearbeitet. Ein Designstudio, das größtenteils Sitzmöbel entwirft. Die Zeit dort hat mir gestalterisch sehr geholfen und gab mir einen Einblick in die verschiedenen Projekt und Entwurfsphasen. Zusätzlich wurde mir viel Verantwortung anvertraut. Beide Chefs haben Professuren, sodass ich oft alleine im Studio war und selbstständig an den Projekten arbeitete von CAD-Zeichnen über Modellbau bis zur Kontrolle der Prototypen bei den Modellbaubetrieben.

Seit meiner Bachelorarbeit im Sommersemester 2018 arbeite ich freiberuflich für verschiedene Designbüros in Berlin. Unter anderem für meinen ehemaligen Professor Jakob Timpe. Neben der Arbeit als Designer, bekomme ich einen Einblick, was dazu gehört eine Professur zu haben und ein eigenes Studio zu leiten. Nebenbei habe ich mit einem befreundeten Musiker das Instrumentenlabel „Zero Drums“ gegründet, wo wir auf Anfrage individuell angepasste Schlagzeuge planen und bauen.

Die nächsten 2 Jahre werde ich in Berlin bleiben und den Master in Produktdesign an der Universität der Künste in Berlin machen. Darauf freue ich mich schon lange und bin total gespannt, wie es ist, an einer Kunstuniversität zu studieren. Was danach kommt, weiß ich noch nicht. Ich denke, ich will nochmal weg. In irgendeine Stadt, die größer ist als Berlin, vielleicht Tokyo oder New York. Aber mal gucken, man weiß ja nie, was in 2 Jahren so los ist. :)“

MATTHIAS GSCHWENDTNER

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